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Hofmann von Hofmannswaldau
Albanie gebrauche deiner zeit /
Und laß den liebes=lüsten freyen zügel /
Wenn uns der schnee der jahre hat bschneyt /
So schmeckt kein kuß / der liebe wahres siegel /
Im grünen may grünt nur der bunte klee.
            Albanie.
Albanie / der schönen augen licht /
Der leib / und was auff den beliebten wangen /
Ist nicht vor dich / vor uns nur zugericht /
Die äpffel / so auff deinen brüsten prangen /
Sind unsre lust / und süsse anmuths=see.
            Alnanie.
Albanie / was quälen wir uns viel /
Und züchtigen die nieren und die lenden?
Nur frisch gewagt das angenhme spiel /
Jedwedes glied ist ja gemacht zum wenden /
Und wendet doch die sonn sich in die höh.
            Albanie.
Albanie / soll denn dein warmer schooß
So öd und wüst und unbebauet liegen?
Im paradieß / da gieng man nackt und bloß /
Und durffte frei die liebes=äcker pflügen /
Welch menschen=satz macht uns das neue weh?
            Albanie.
Albanie / wer kan die süßigkeit
Der zwey vermischten geister recht entdecken?
Wenn lieb und lust ein essen uns bereit /
Das wiederholt am besten pflegt zu schmecken /
Wünscht nicht ein hertz / daß es dabey vergeh?
            Albanie.
Albanie / weil noch der wollust=thau
Die glieder netzt / und das geblüte springet /
So laß doch zu / daß auff der venus=au
Ein brünstger geist dir kniend opffer bringet /
Daß er vor dir in voller andacht steh.
            Albanie.



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